Montag, 10. Dezember 2012

Keine Spuren im Schnee

Oder doch? Auf meinem morgentlichen Spaziergang waren die Wege noch tief verschneit und auch kaum auszumachen.


Und so kam ich mir vor wie in der Wildnis. Ein Blick zurück und ich konnte nur meine eigenen Schuhabdrücke sehen.

Das war ein ganz spezielles Erlebnis. Das Knirschen des frisch gefallenen Schnees unter meinen Schuhen hat mich an meine Kindheit erinnert. Denn damals lag noch während des ganzen Winters Schnee und bei jedem Schritt hörte man das Geräusch.  Ich hätte ja nie gedacht, dass ich mal mit Wehmut an die verschneiten Schulwege denken würde. Denn eigentlich mag ich den Winter ja gar nicht. Was soll ich sagen, ich glaube ich habe mich heute Morgen ein Bisschen in die kalte Jahreszeit verliebt. Und das an einem Tag an dem sich Wolken und blauer Himmel im Sekundentakt ablösten. Denn es fegt, noch immer, ein eisiger Wind über das verschneite Thurtal. Und das so heftig, dass sogar die Thurgauer Fahne ihren Widerstand aufgeben und sich den Sturmböen ergeben musste.


Und als es dann noch zu schneien anfing wurde mir wieder ganz deutlich bewusst, welch verschwindend kleiner Teil wir Menschen doch in der Natur sind. Ich habe die Zeichen des Winters genossen - die verschneiten Wiesen, den eisigen Wind und sogar die Schneeflocken die der Sturm in mein Gesicht fegte und die sich beim Auftreffen auf meiner Haut wie  kleine Nadelstiche an fühlten.
Trotzdem, oder vielmehr deshalb, war mein heutiger Spaziergang etwas ganz Besonderes. Und jetzt sitze ich im warmen Büro und schaue dem Schneetreiben zu und wie der Wind die Schweizer Fahne im Wind tanzen lässt.


Ein Moment mehr in dem ich wieder einmal dankbar bin, dass ein Dach über dem Kopf habe und eine Heizung die mich nach dem herrlichen Ausflug in den Winter wieder aufwärmt.
Das alles ist nicht selbstverständlich und deshalb bin ich meinem Schicksal dankbar.

Herzlichst
Bea

3 Kommentare:

  1. Tolle Stimmung, die Du da eingefangen hast...
    Ich gehe auch gerne so ganz früh und allein spazieren, das macht den Kopf frei und man empfindet alles viel INTENSIVER UND wird dankbar für jeden geschenkten Tag...
    DIR NOCH EINE FROHEN MONTAG WÜNSCHT HERZLICH
    Angela

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  2. Genau so, ich schließe mich da jetzt einfach mal an und sage auch danke für das Obdach, die Funktionskleidung (wenn man bedenkt, in welchen Klamotten und Schuhen Luis Trenker noch das Matterhorn erklomm!), Heizung, warmes Wasser wann auch immer, einen Herd, ein Auto...

    Schöne Bilder und schöne Atmosphäre in Deinem Post.

    Nana

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  3. Auch ich sehe das genauso wie Du. Viele Leute wissen überhaupt nicht zu schätzen, wie gut wir es hier in Europa haben. Genießen wir es!
    Herzlichst Sabine

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